Eine historische Backsteinvilla von 1929 verwandelte die Architektin Anne Turner in nur sechs Monaten Bauzeit in ein maßgeschneidertes Zuhause für eine Familie. Dem Wunsch nach einer moderneren Gestaltung des Inneren der zeitbedingt eher klassischen Villa entsprach die Architektin mit weitgehenden Umbauten im Erdgeschoss und einem größeren Anbau zum Garten. Dabei hat sie für verschiedene Aspekte, die den Bauherren besonders wichtig waren, überzeugende Lösungen gefunden. Zentral war die Öffnung des vorhandenen kleinteiligen Grundrisses im Erdgeschoss. Dazu wurde der alte, sehr kleine Erker (das frühere Esszimmer) abgerissen und durch einen größeren, kubischen Anbau ersetzt, der Küche und Essbereich aufnimmt. Das große Fensterfaltelement aus Aluminium kann komplett geöffnet werden und holt den wunderschönen Garten gleichsam nach innen. Eine auf gleicher Ebene vorgelagerte Terrasse weitet den Familientreffpunkt nach außen auf. Die dunklen Profile der neuen Fenster stehen in wirkungsvollem Kontrast zu den weißen Sprossenfenstern des Bestandes. Die zuvor

 

 

 

kleine, abgetrennte Küche wurde geöffnet. Vom Tischler nach den Vorstellungen der Bauherrin mit großen Schiebeelementen gestaltet und maßgefertigt, ist sie Teil des fließenden Raumgefüges im Erdgeschoss. Der langgestreckte Esstisch besteht aus einer Eschenstammscheibe auf Stahlschwertern, passt zum Eichenboden und ist in seiner Ursprünglichkeit ein gelungener Bruch zur modern und schlicht gehaltenen Küche. Für einen großzügigen und repräsentativen Eingangsbereich wurden dort alle Wände entfernt. Die bisher dominante Treppe wurde hinter einer Wandscheibe mit einem skulpturalen Sitzelement versteckt. Im Obergeschoss entstand aus ehemaligem Bad und Ankleidezimmer eine Wohlfühloase mit Sauna. Die Kinder haben im ausgebauten Dachgeschoss ihr eigenes Reich gefunden.
Grundrisszeichnungen sowie weitere Fotos zu diesem Objekt finden Sie auf unserer Website: www.cube-magazin.de/hamburg

www.anneturner.de

 


 


Die Experten (02/2014)


 


 


 


Erschienen in der Ausgabe: Nr.3 / September 2006

Aus „Alt“ mach „Neu“

Nordfriesische Schmuckstücke – wiedererstanden aus alter Substanz

Anne Turner „wandelt“. Nein, sie wandelt nicht nur über die Dünen von Sylt, sondern sie wandelt Häuser. Aus „Alt“ mach „neu“. Und das gestaltet sich oft schwieriger als mancher Neubau.

Wenn dann diese Häuser auch noch ursprünglich für andere Anforderungen gedacht waren und zudem der kulturelle Bewahrungswille befriedigt werden soll, dann wird es meist anspruchsvoll. Innovation ist oftmals nur in beschränktem Maße zulässig, dafür sind bei Planung und Ausführung Kompetenz und Anpassungsfähigkeit gefragt, denn Umbauten und Sanierungen sind voller Überraschungen.

 

Architektin:

Dipl. Ing. Anne Turner

Anne Turner: „Ganz sicher ist – man braucht einen Bauunternehmer mit sehr viel Erfahrung und einen Architekten, der einfühlsam zwischen der alten Substanz und den Wünschen des neuen Bauherrn vermittelt, um aus einem alten, oftmals in schlechter Zeit gebautem Haus ein neues Schmuckstück zu machen. Man muss ein altes Haus wie einen Rohbau betrachten, den man nicht willkürlich verändern darf. Man sollte sich dem Haus und seinen Gesetzmäßigkeiten unterordnen, muss aber auf die Wünsche des Bauherrn eingehen, um zu einem glücklichen Kompromiss zu Kommen.“

Die Beispiele zeigen, was man mit bester Zusammenarbeit erreichen kann. Anne Turner hat dies bereits unter anderem bei mehr als 20 Objekten auf Sylt geschafft und dabei oft auf die zuverlässige Zusammenarbeit mit HÖFT gebaut.

„Viele Bauherren konnten sich bei Baubeginn nicht vorstellen, was man mit wenig überlegten Eingriffen in die Substanz, mit neuzeitlicher Technik, Wärmedämmung und Schallschutz und viel Gefühl für die Materialien aus so einem alten Haus herausholen kann. Das erfreuliche Ergebnis ist in jedem Fall ein „gefühlter Neubau“, ganz individuell auf seine neuen Eigentümer zugeschnitten“

Herausgeber: HÖFT Bauunternehmen GmbH & Co. KG
Fotos: Rene Supper, Hamburg